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Wir brauchen mehr Frauen in MINT-Berufen


“Frauen interessieren sich eher für Beziehungen, Soziales oder etwas, bei dem man viel reden darf. Männer können dagegen besser mit Zahlen umgehen, haben von Natur aus ein technisches Verständnis und Interesse an physikalischen Zusammenhängen.” - so oder so ähnlich klingt es immer noch in vielen Diskussionen, die Stereotype bedienen. Kein Wunder, dass junge Mädchen, die diese Aussagen hören, lieber Soziale Arbeit als Informatik studieren oder lieber eine Ausbildung in der Pflege als beim Elektriker machen.

Auf der anderen Seite haben wir in Deutschland dieses kleine Problem mit den Fachkräften (#Fachkräftemangel). Besonders im Technologieumfeld fehlen uns aktuell rund 800.000 Arbeitskräfte. Das kostet Deutschland nicht nur Geld, sondern Arbeitnehmer vor allem Nerven - durch Überstunden, lange Wartezeiten oder Überarbeitung. Eine McKinsey-Studie zeigt, dass die Verdopplung des Frauenanteils in Tech-Berufen bis 2027 das BIP um bis zu 600 Milliarden Euro steigern könnte.


Wenn es also sowohl wirtschaftliche als auch soziale Vorteile bringt, stellt sich die Frage: Unternehmen wir genug, um Frauen für MINT-Berufe zu begeistern?


Frauen möchten nunmal keine technischen Berufe erlernen…


Besonders im Vergleich zu anderen Ländern wird deutlich: Dass Frauen in Deutschland so wenig MINT-Berufe erlernen, kann nicht nur etwas mit verschiedenen Interessen zwischen den Geschlechtern zu tun haben. Der Anteil von Frauen mit technischem Bachelorabschluss liegt bei 22 Prozent und damit zehn Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt. Auch insgesamt beim Thema Gleichberechtigung verlieren wir an Wettbewerbsfähigkeit: Im Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums schneiden wir im Bereich “Wirtschaftliche Teilhabe und Chancen” unterdurchschnittlich ab.


Was das Personalwesen für mehr Frauen in MINT-Berufen tun kann


Unternehmen und insbesondere auch Personalerinnen und Personaler können die Förderung von Frauen in MINT-Berufen strategisch vorantreiben. Hier sind einige gezielte Maßnahmen, die ergriffen werden können:


Zielgerichtetes Recruiting

Unternehmen in der MINT-Branche können proaktiv Strategien entwickeln, um Frauen anzusprechen. Das beinhaltet die Optimierung von Stellenanzeigen mit Sprache, die vor allem Bewerberinnen anspricht, aber auch die Schaltung auf Portalen, die mindestens eine 50:50-Verteilung der Geschlechter haben.


Mentoring-Programme

Die Einführung von Mentoring-Programmen kann jungen Frauen in MINT-Berufen helfen, Netzwerke aufzubauen und von den Erfahrungen der (männlichen) Kollegen zu profitieren. Auch von anderen Austausch-Formaten wie Fachmessen oder -events profitieren MINTlerinnen häufig mehr als ihre männlichen Kollegen.


Angebote für Schülerinnen

Angebote, wie der “Boys’n’Girls Day” oder Schnupperpraktika sind eine gute Möglichkeit, Schülerinnen für MINT-Themen zu begeistern und damit ihre Berufswünsche zu beeinflussen. Idealerweise gibt es hier bereits weibliche Vorbilder, die die Rollenclichées aufbrechen: Eine Programmiererin, eine Feuerwehrfrau oder eine Ingenieurin, die den Kindern ihren Beruf näher bringt.


Bewusstseinsbildung

Schulungen oder Infomaterial zur Sensibilisierung für Geschlechtervorurteile können dabei helfen, unbewusste Vorurteile abzubauen und eine inklusive Unternehmenskultur zu fördern. Auch das eigene Hinterfragen kann helfen: An wen denkst du zuerst, wenn du technische Fachkraft hörst? Ist das Bild in deinem Kopf eine Frau oder Mann?


Du arbeitest bereits in einem MINT-Beruf oder Du möchtest Dich in diesen Bereichen weiterentwickeln? In unserem Karrierecoaching bereiten wir Dich gezielt auf Deinen nächsten Schritt vor. Schau mal vorbei!

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